Die Geschichte des Sportvereins Neubörger Das Geschehen von 1919 bis 1945

Schon im ersten Jahr nach der Beendigung des 1. Weltkrieges fanden sich begeisterte junge Menschen in Neubörger zusammen, um sich sportlich zu betätigen. Genau an der Stelle wo auch heute der Sportplatz ist, trafen sich die Fußballer, um miteinander Fußball zu spielen. Das Kalenderjahr 1919 ist aus diesem Grunde das Gründungsjahr. Pastor Temming, ein großer Freund der Jugend, stand den jungen Sportlern zur Seite und war wesentlich am Aufbau des Sportvereins beteiligt. Schon im Kalenderjahr 1913 war dank seiner Anregung ein schönes Jugendheim mit einer Bühne errichtet worden.

Jugendheim1950

In den ersten Vorstand unseres Sportvereins wurden Hans Hömmen, Hermann Schmitz, Wilhelm Ficker, Johann Hermes, Rudolf Jansen und Theo Jansen gewählt. Hans Hömmen übernahm den Vorsitz. Er war es auch, der durch Torfstechen den größten Beitrag zur Anschaffung des ersten Balles erarbeitete. Bereits im Kalenderjahr 1921 trat der junge Sportverein dem DJK-Verband Hümmling bei. Bis zum Kalenderjahr 1922 spielten die Jungs aus Neubörger nur unter sich. Diese Spiele fanden immer dann statt, wenn sich mehrere auf dem Sportplatz oder in Goldmanns Weide trafen. Auf Goldmanns Weide standen ein paar Kiefernbäume, die als Torpfosten genutzt wurden. Die Höhe des Tores wurde mit einem Bindfaden markiert und richtete sich immer nach der Größe des Torwarts. Die unterschiedliche „Regelauslegung“ führte oft zu Spielabbrüchen. Dann wurden meist neue Mannschaften gewählt und von neuem mit einem Spiel begonnen. Im Kalenderjahr 1923 nahm der Sportverein Neubörger erstmals an den Verbandsspielen teil. Gegner waren regelmäßig die Nachbarvereine.

Fussballmanschaft1923

Schon damals fanden regelmäßig Sportfeste – u.a. mit Fußball, Leichtathletik und Turnen – in einem Hümmlinger Dorf statt. An den dabei stattfindenden Auswahlspielen zwischen dem Bezirk „Hümmling“ und Bezirk „Aschendorf“ nahmen auch regelmäßig Spieler aus Neubörger teil. Turnen und Leichtathletik fanden in Neubörger dann Einzug in den Sportverein als der Junglehrer Anton Möller nach Neubörger kam. Die Gemeinde Neubörger und die Sportverbände sorgten durch finanzielle Unterstützung für die Erstausstattung dieser Abteilungen. Es konnten Turngeräte und Matten angeschafft werden. Die Übungsstunden fanden im Jugendheim statt und fanden großen Anklang. Das DJK-Bezirkssportfest sollte im Kalenderjahr 1929 in Neubörger stattfinden. Der Fußballplatz reichte dazu nicht aus. Voraussetzung für die Ausrichtung dieses Sportfestes war das Vorhandensein eines größeren Fußballplatzes sowie die Möglichkeit zum Weitsprung. Auf der anderen Seite des Schwartenberges, dort, wo heute viele schöne Häuser an der Fasanen- und Raiffeisenstraße stehen, war ein großer freier Platz, der bisher als Schafheide genutzt worden war, wurde hergerichtet. Es wurde ein schönes Sportfest, das Begeisterung bei Fußballern und Leichtathleten/Turnern hervorrief. Der Fußballplatz blieb an dieser Stelle bis zum Anfang des 2. Weltkrieges im Jahre 1939. Schon 1930 nutzte der Sportverein die schöne Bühne im Jugendheim um ein Theaterstück aufzuführen. Der „Madonnengeiger von Gmünd“ hatte einen riesigen Zuschauerzustrom aus Neubörger und der näheren Umgebung. Von den Einnahmen wurde für die 1. Mannschaft eine neue Kluft angeschafft. Mit dieser neuen Kluft fuhren die Fußballer Mitte 1930 zum Stiftungsfest des SuS Rhede. Mit ihrer fußballerischen Leistung, aber auch durch die neue Kluft; - weiße Trikots; schwarze Hosen – und das bis dahin nicht bekannte Lied vom „Negerbub aus Kamerun“, hatten die Neubörger Jungs das Publikum auf ihrer Seite. Ja, der Sportverein Neubörger war schon in diesen Jahren etwas Besonderes. Die Hochburg des Sports war in diesen Jahren immer bei Lambert Ficker. Seine Söhne Wilhelm, Bernhard, Rudolf und Heinrich waren gute und leidenschaftliche Fußballspieler. Damals stand Anton Peters im Tor und Hermann Jansen (Püngelrolf sin Herm) war aus der Abwehr nicht wegzudenken. Wenn in der Läuferreihe oder im Sturm gute Fußballer gebraucht wurden, dann wurden sie damals aus den Nachbargemeinden angeworben. So haben in den Jahren 1930 bis 1934 viele gute „auswärtige“ Spieler in Neubörger gespielt. Nur die ältesten Fußballfreunde werden sich heute noch an Hermann Züdinger (genannt Süd Herm) aus Kluse erinnern. Auch Heinrich Hinrichs aus Ahlen sowie Bernhard und Heinrich Wessels (Spieker Bernd u. Hinnerk) aus Börger spielten damals für die Neubörger Farben. Neben den guten Fußballern waren es auch die Vorstandsmänner und andere Fußballfreunde, die für den Sportverein viel geleistet haben. So war es der Schuster Hermann Gravel, der den jungen Fußballern aus alten Schuhen billig brauchbare Fußballschuhe anfertigte. Im Kalenderjahr 1931 wurde die Fußballmannschaft einmal vom Spielbetrieb zurückgezogen. Vereinsintern wurde jedoch weiterhin der beliebte Sport betrieben. Der Sportverein bekam im Kalenderjahr 1931 auch einen neuen Namen. DJK Spiel und Sport Neubörger hieß der Verein nun. Gönner und Gönnerinnen des Vereins fertigten eine neue Vereinsfahne. Leider ist diese Fahne während des 2. Weltkrieges verloren gegangen. Die Machtübernahme durch Hitler im Januar 1933 führte zur Veränderung des Vereinslebens. Mit den sportlichen Aktivitäten wurde es zunächst weniger. Der Fußballplatz diente nun als Ausbildungsplatz für das Jungvolk, die Hitlerjugend und die S.A. Aus der Hochburg des Sports wurde nun die Hochburg der Partei. Im September 1934 wurde dann die Bestätigung in den Sportvereinen verboten. Die DJK wurde bereits im Juli 1933 durch Anweisung des Regierungspräsidenten aufgelöst; erfolgte jedoch endgültig erst am 23.07.1935. Der gesamte Sport wurde dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellt. In Neubörger war neben den Sportverein auch der Schützenverein davon betroffen. Beim Sportverein musste das DJK gestrichen werden und der Schützenverein musste in Kleinkalibersportverein umbenannte werden. Schon 1935 wurden viele junge Männer zum Arbeitsdienst eingezogen. Regelmäßiger Spielbetrieb war hier nicht mehr möglich. Im November 1936 übernahm Hermann Jansen die „Führung“ des „neuen“ Vereins Spiel und Sport Neubörger. Am 22. November 1936 trugen die Fußballer aus Neubörger auf dem neu errichteten Sportplatz ein Freundschaftsspiel gegen Sigiltra Sögel aus. Die Emszeitung berichtet im Kalenderjahr 1937 davon, dass Neubörger in der Staffel Hümmling, in der 6 Vereine spielten, einen Mittelfeldplatz belegte. Im Spieljahr 1937/38 spielten die Neubörgeraner dann in die Staffel West mit den Mannschaften aus Papenburg, Aschendorf, Dörpen, Lathen und Surwold. Mit dem Beginn des 2. Weltkrieges im Kalenderjahr 1939 wurde dann der Spielbetrieb wieder eingestellt. Wie sich aus verschiedenen Berichten ergibt, spielt man jedoch bereits im Kalenderjahr 1941 wieder in Freundschaft gegen benachbarte Vereine, u.a. war Amisia Papenburg in Neubörger zu Gast. Im August 1942 – so ist in der EZ zu lesen – nahm eine Mannschaft aus Neubörger an einem Fußballturnier in Sögel teil. 1943 spielte dann eine kombinierte Mannschaft „Gef. Neubörger/Wippingen“ u.a. gegen Rhede und gewann mit 8:0 Toren. Im übrigen ist aus den Kriegsjahren wenig zu berichten.

Vom Fußballclub zum Breitensportverein Entwicklung und sportliche Höhepunkte von 1945 bis 1965

Beseelt von dem Idealismus und dem Sportsgeist der Pioniere haben die Verantwortlichen den Sportverein in den Jahren von 1945 bis 1994 zu großartigen sportlichen Erfolgen geführt. Die Nachkriegsjahre waren bestimmt von den Aktivitäten im Bereich des Fußballsports. Bereits im Spieljahr 1948/49 erkämpfte sich die 1. Mannschaft einen guten Mittelplatz in der Kreisliga. Nach Erreichen der Mannschaft in der Gruppe Hümmling im Jahre 1950 ging das Entscheidungsspiel gegen Grün Weiß Papenburg verloren. Ein Jahr später konnte man als Meister der Gruppe Hümmling das Entscheidungsspiel gegen Herbrum gewinnen und stieg in die Bezirksklasse auf. Die Meistermannschaft des Spieljahres 1950/51 wurde zum Pokalschreck; in den Nachbarorten konnten fünf Pokalsiege erreicht werden. Der 11. Platz in der Bezierksklasse reichte wegen der Neueinteilung des Spielbetriebs nicht zum Klassenerhalts aus. In der Spielzeit 1952/53 wurde in der Kreisliga der 3. Platz erreicht und in der Pokalrunde sehr gut abgeschnitten. Nach dem Erreichen des Kreispokals traf man im Januar 1953 auf den Verbandsligisten SV Meppen. Dieses, mit 5:1 Toren gewonnene Pokalspiel, gehört sicherlich zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte. Die Schlagzeile „Spazierfahrt wurde zur Katastrophe“ in der Ems-Zeitung zeugt von der Überraschung dieses Erfolges. Gegen den FC Schüttorf 09 verlor man dann in der 2. Pokalrunde mit 2:6 Toren erheblich unter Wert. Im Kalenderjahr 1952 führte der Sportvereins erstmals das Fußballpokalturnier für Herrenmannschaften durch. Dieses Turnier entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren zu einem Höhepunkt im Vereinsleben.

Pokalturnier 01.05.1952

Die Verpflichtung namhafter Mannschaften, besonders als Zwischenspielgegner, führte dazu, dass Zuschauer aus fern und nah in großer Zahl begrüßt werden konnten.

Fußballmanschaft 1954

1954 war Preußen Münster in Neubörger zu Gast. Im Kalenderjahr 1957 sorgte das Spiel die Oberligamannschaft von Eintracht Nordhorn für eine enorme Zuschauerkulisse. Die EZ schrieb damals: Noch nie hat der Sportplatz Neubörger eine so große Zuschauermenge gesehen wie beim großen Mai-Turnier. Etwa 3000 Zuschauer erlebten spannende Kämpfe, Pokalsieger wurde Börger. Im Zwischenspiel standen sich eine Kreisauswahlmannschaft und die Oberligamannschaft von Eintracht Nordhorn gegenüber. Die Kreisauswahl wehrte sich tapfer und versuchte vor allem durch Einsatz die spielerische Überlegenheit aus zugleichen. Obwohl die Nordhorner 5:1 gewannen kamen die Zuschauer auf ihre Kosten.

Fussballmanschaft 1957

Von 1953 bis 1965 spielte die 1. Mannschaft fast durchgehend in der höchsten Spielklasse auf Kreisebene. Im Kalenderjahr 1964 konnte im Pokal mit dem SV Haselünne ein Bezirksklassist ausgeschaltet werden. 1965 mußte der SV Meppen Losglück in Anspruch nehmen, um nach einem 2:2 eine Runde weiterzukommen.

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